Wird Widdersdorf weiter wachsen? Teil II

Neues zum Thema: Wird Widdersdorf weiter wachsen?

Wie bereits vor einigen Wochen an dieser Stelle und im Kölner Stadt-Anzeiger zu lesen war, ist eine erneute Erweiterung Widdersdorfs im Gespräch. Im Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers über die Pläne der weiteren Entwicklung des Kölner-Westens, welche aufgrund des nach wie vor hohen Bedarfs an neuem, städtischen Wohnraum erforderlich erscheint, ging es auch um Widdersdorf. (Siehe dazu:

Der Vorstand der WIG hat daher in den vergangenen Wochen in Gesprächen mit Politikern, der Verwaltung und auch der Firma Amand, die Interessen an einzelnen Flächen zeigte, einen recht konkreten Stand der unseren Stadtteil betreffenden Aspekte gewonnen – und gibt diese Information gerne an dieser Stelle weiter.

Kürzlich wurden der Bezirksvertretung Pläne einer möglichen weiteren Entwicklung von Widdersdorf vorgestellt, in denen folgende “Potentialflächen” für Wohnbebauungen angedacht sind:

  1. Widdersdorf Nord-Ost (1) (Gelände zwischen Gartenbau Schlösser und
    Golfplatz)
  2. Widdersdorf Nord-West (2) (Feld zwischen Reitverein und Randkanal)
  3. Widdersdorf Süd-West (3) (Ausgleichsfläche „Mohnfeld“ bzw. “Kiebitz-
    Feld” genannt)
  4. Widdersdorf Süd-Süd (4) (Erweiterung von Widdersdorf-Süd)

Zudem ist auch eine weitere Ausdehnung des Golfplatzes im Gespräch.

Potentialflächen in Widdersdorf
(Kartendaten: Google)

Auf der 23. Sitzung der Bezirksvertretung wurden diese Pläne von der Politik mit der Begründung abgelehnt, dass die derzeitige Infrastruktur in Widdersdorf zunächst weiter entwickelt werden muss, bevor mit weiteren Bebauungen die Einwohnerzahl in Widdersdorf weiter zunehmen kann. Auch
wenn die Verwaltung an diese Entscheidung nicht zwingend gebunden ist, wurde uns signalisiert, dass man es dort derzeit ähnlich sieht.

Die WIG erinnerte an die von der Stadt-Köln vor dem Bau von Widdersdorf-Süd selbst gesteckte Obergrenze von 10.000 Einwohnern. Bereits heute ist mit ca. 12.000 Einwohnern (+20%) diese Grenze deutlich überschritten.

Daher formuliert der WIG-Vorstand seine Einstellung zu den Erweiterungsplänen wie folgt:

Der Vorstand der WIG spricht sich bis auf weiteres gegen eine weitere Wohnbebauung in Widdersdorf aus. Dies gilt insbesondere für die Bebauung von Ausgleichsflächen.
Begründung: Die im Bebauungsplan beschlossenen Infrastrukturmaßnahmen sollen zunächst der jetzigen
Bevölkerungszahl angepasst werden. Nach Beschlusslage der Drucksache 1657/003 vom 21.11.2003 sollte Widdersdorf eine maximale Einwohnerzahl von 10.000 Einwohnern haben. Diese Zahl ist
schon heute weit überschritten, so dass eine weitere Bebauung den Ort zu einem infrastrukturellen Chaos führen wird.

Dieser Vorstandsbeschluss wurde bereits allen politischen Gremien und der Verwaltung mitgeteilt!

Die WIG wird daher die beabsichtigte Umwidmung oder den Tausch von Ausgleichsflächen und ggf. die damit verbundenen Änderungen von Gebiets und Flächennutzungsplänen kritisch verfolgen.

Wie steht der Vorstand der WIG zu den Plänen der Anbindung an die Linie 1:

In dem Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger wurde auch die Anbindung von Widdersdorf an die Linie 1 über Weiden-West erwähnt, die vorbei an Lövenich-Nord und in einem Bogen dann auf den dafür vorgesehenen Grünstreifen Unter Linden verlaufen soll.

Die WIG ist gegen eine Anbindung über Weiden-West mit der Begründung, dass die Fahrzeit Richtung Zentrum durch den Umweg über Weiden-West keine Akzeptanz finden wird, zumal über Bocklemünd und Lövenich schon jetzt bessere, aber durchaus ausbaufähige Verbindungen bestehen.
Die WIG weist ferner darauf hin, dass schon heute ein höherer Bedarf besteht und alleine daher eine langjährige Planung zur Verbesserung der Infrastruktur nicht hinnehmbar ist. Wir drängen auf eine baldige höhere Taktfrequenz der bestehenden Buslinien 145 und 149, auch bis in die Nacht hinein. Zudem sind
wir der Auffassung, dass Bürger aus Alt-Widdersdorf besser versorgt werden müssen (Unter Gottes Gnaden usw.). Dies wäre schon heute möglich – ohne die enormen Investitionen einer unattraktiven Straßenbahnlinie – die ebenfalls keinerlei Vorteile für Alt-Widdersdorf bringen würde.