Wird Widdersdorf weiter wachsen? Teil III

Wird Widdersdorf weiter wachsen? Die Diskussion geht weiter (Teil III)

Am 29.11.2016 gab es erneut einen Bericht im Kölner Stadt-Anzeiger “Neue Pläne für den Westen”, der die Diskussion um ein noch größeres Widderdorf erneu anheizt. In diesem Artikel ist von möglichen 2800 neuen Einheiten in Widdersdorf die Rede. Gemeint ist hier aber nicht die weitgehend abgeschlossene Bebauung “Widdersdorf-Süd”, sondern neue zusätzliche Flächen in unserem Stadtteil.

Bereits im März und Juli diesen Jahres wurde u.a. im Kölner Stadt-Anzeiger über Planungen neuer Zuzugsgebiete im Kölner Westen berichtet. Auch von Widdersdorf ist dabei die Rede. Der Vorstand der WIG hat daher in den letzten Monaten mit Vertretern der Politik und der Stadt gesprochen, und uns wurde versichert, dass Widdersdorf bereits einen großen Beitrag zum Wohnungsbau geleistet habe und daher bis auf weiteres auf eine weitere großflächige Bebauung in diesem Stadtteil verzichtet werden soll – gerade auch im Hinblick auf Verkehr und mangelnde Infrastruktur.

Aus diesem Grund wendet sich der Vorstand der WIG erneut an Politik und Presse, und verleiht ihrem bereits im August geäußerten Standpunkt erneut Nachdruck. Auch fordern wir eine frühzeitige Einbeziehung in die Planungen:

Der Vorstand der WIG bekräftigt seine bereits im August 2016 geäußerte ablehnende Haltung gegen eine weitere Wohnbebauung in Widdersdorf. Die Gründe dafür sind hinreichend bekannt: Der Verkehr innerhalb des Ortes sowie der umliegenden Umgehungsstraßen übersteigt schon heute vorhandene Kapazitäten und damit die Belastbarkeit von Bürgern und Pendlern. Die Anbindung durch Busse für einen Stadtteil dieser Größenordnung ist nach wie vor unzureichend, zu Berufsverkehrszeiten ebenso wie am späten Abend. Die Nahversorgung mag für die derzeitige Einwohnerzahl noch angemessen sein, stößt aber auch heute schon oft an die Grenzen, wie man insbesondere an den Wochenenden auf den Parkplätzen der Supermärkte erkennen kann. Die Anzahl der Gewerbeflächen ist aus unserer Sicht zu gering, eine Ansiedlung von neuen Geschäften auf der Hauptstraße sowie auf dem einst als neuen Dorfmittelpunkt angepriesenen Jakobsplatz erfolgt nicht. Trotz zahlreicher neuer Kindergärten und Schulerweiterungen bleibt die Lage auch hier angespannt.

Widdersdorf ist ein großer Stadtteil geworden und wird weiter wachsen. Die Anforderungen an die WIG nehmen entsprechend zu. Um unsere Interessen entsprechend vertreten zu können, möchten wir Sie als Mitglied gewinnen – für einen Jahresbeitrag von lediglich 15.-€! Unterstützen Sie uns aktiv oder auch passiv durch Ihre Mitgliedschaft!
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Eine weitere Bebauung in der genannten Größe von ca.2.800 Wohneinheiten bedeutet ca. 7.000 bis 7.500 zusätzliche Einwohner und würde die schon heute dürftige und teilweise überlastete Infrastruktur sprengen.

Die Anbindung der Linie 1 an Widdersdorf betrachten wir kritisch, da es mit Abstand der längste Weg in die Innenstadt bedeuten würde. Mit S- Bahn oder Bus Richtung Weiden Zentrum oder Bocklemünd und dann mit der Bahn ist man schon heute schneller. Eine Optimierung wäre durch eine Erhöhung der Taktfrequenz und bessere Abstimmung der Umsteigezeiten schon heute möglich. Abgesehen davon stehen die Gelder für einen Bahnanschluss noch nicht zur Verfügung und auch die Grundstücksfragen der Linienführung sind derzeit ungeklärt. Es werden somit noch Jahre vergehen bis eine direkte Straßenanbindung erfolgt. Ob diese dann die nächtliche Erreichbarkeit erhöht, bleibt ebenfalls fraglich. Nur der Bedarf, der besteht schon heute!

Der letzte und ökologisch wichtigste Punkt sind Planungen, bestehende Ausgleichsflächen der Bebauung zu opfern. Es wird offenbar vergessen, dass diese Ausgleichsflächen im Rahmen von Widdersdorf-Süd, des Baus der L213n (Lise Meitner/Gregor Mendel Ring) sowie anderer bebauter Flächen erst vor gar nicht langer Zeit entstanden sind. Der Vorstand der WIG vertritt die Auffassung, dass die Ausgleichsflächen unberührt bleiben müssen. Ferner erinnert der Vorstand der WIG daran, dass nach Beschlusslage des Rates der Vorlage „Drucksache 1657/003 vom 21.11.2003“ Widdersdorf eine maximale Einwohnerzahl von 10.000 Einwohnern haben sollte – zu diesem Zeitpunkt war das Projekt Widdersdorf – Süd bereits geplant. Heute haben wir deutlich über 12.000 Einwohner.

Den Bericht aus dem Kölner Stadt-Anzeiger finden Sie hier: Neue Pläne für den Westen (Kölner-Stadt-Anzeiger v. 29.11.2016)

Wir werden an dieser Stelle weiter über die aktuelle Diskussion berichten.